Das Internet wird nicht regiert von Wissenschaftlern, nicht vom Militär und auch nicht von US-Konzernen. Das Internet wird regiert von Katzen.

Sitzen Sie? Heute muss ich Sie nämlich mit einer Nachricht konfrontieren, die Sie umhauen wird. Eine Enthüllung, größer noch als die Hitler-Tagebücher, die Barschel-Affäre und die Vermutung, dass steigende Benzinpreise vor Ferienbeginn irgendwie mit der Raffgier von Ölkonzernen in Zusammenhang stehen könnten. Sind Sie bereit? Das Internet wird nicht regiert von Wissenschaftlern, nicht vom Militär oder von US-Konzernen. Das Internet wird regiert von Katzen. Jawohl, Katzen.

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Haben Sie sich mal gefragt, weshalb Katzenbilder weltweit zu den beliebtesten Objekten im Internet gehören? Weshalb Katzenvideos bei YouTube geschaut werden, wie ‚Wetten dass..?’ zu seinen besten Zeiten? Dass ich, wann immer ich auch nur bei Facebook vorbeischaue, ungewollt irgendwelchem Flausch-Content ausgesetzt bin? Wieso ist das so?

Letzte Woche war Weltkatzentag (nicht zu verwechseln mit dem Weltkatertag, der ist bei den meisten von uns am 1. Januar). Bald werden Katzen die Weltherrschaft an sich reißen. Bis es soweit ist, möchte ich aber verschont bleiben von all diesen klebrig süßen Kuschel-Wuschel-Bildern auf meinem Bildschirm. Nur wie?

Einer Gruppe junger Amerikaner könnte jetzt der Durchbruch gelungen sein. Mit der Software unbaby.me lassen sich Baby-Fotos im Internet durch beliebige andere Bilder ersetzen, zum Beispiel durch Abbildungen von Rennautos oder von gebratenem Speck.

Die drei New Yorker fühlten sich belästigt durch die ausufernde Flut an Baby-Fotos, die ihr Bekanntenkreis bei Facebook zur Schau stellte. Also programmierten sie ein kleines Zusatzprogramm für den Browser, das die unliebsamen Baby-Bilder noch beim Laden einer Seite erkennt und herausfiltert. 19.000 Downloads binnen weniger Tage; mit ihrem Gratis-Plugin haben die Männer offensichtlich einen Nerv getroffen.

Was mit Babies geht, klappt sicher auch mit Katzen. Noch sind die Baby-Testreihen nicht endgültig abgeschlossen, so dass man gefahrlos zu Katzen-Bilder übergehen kann. Aber die Programmierer sind zuversichtlich, dass auch diese letzte Hürde bald genommen werden kann. Ein Internet ohne aufgezwungene Baby- bzw. Katzenbilder! Welch Wohltat! Oder wie es ein Kommentator bei Twitter ausdrückte: They fixed the internet – sie haben das Internet gerichtet.

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7 Kommentare
  1. Cody schreibt:

    Sehr gut und zum Teil mit Witz geschriebener Artikel. Ich hoffe doch, dass Katzen nicht das Internet regieren werden.

    An alle Katzen: Bitte verschont unser Internet.

    • Richard schreibt:

      Danke Cody. Aber Deine Bitte läuft ins Leere. Katzen können nicht lesen.

  2. Anne schreibt:

    Ich lass‘ mich lieber von Katzen regieren, denn von unfähigen Politikern. Außerdem kostengünstig, brauchen weder Pension noch Ehrensold.

    …und Tierfotos bei FB gehen immer. Spieleanfragen und offensichtliche Werbung sind nerviger!

    • Richard schreibt:

      Vielleicht sollten sich Politiker auf Wahlplakaten zusammen mit Katzen fotografieren lassen. …Nur so eine Idee.

Willkommen!