Über Geschmack lässt sich streiten – nicht aber über Geschmacksverirrungen. Heute kommt das Gold-iPhone in den Handel. Wenig Neues gegenüber dem Vorgänger-Modell. Und doch gibt es gute Gründe, weshalb das neue iPhone 5s überzeugt. 

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Wenn Ihr dieses Blog öfter lest, dürfte Euch nicht entgangen sein: Ich bin Apple-Fan durch und durch. Seit meiner ersten Begegnung 1985 mit dem Macintosh-Computer hat es bei mir Klick gemacht, Doppelklick sogar. Doch als die Kalifornier ihre neuen Smartphones vorgestellt haben, fiel ich vor Schreck fast vom Hocker meiner heimischen Genius-Bar: ein iPhone in Gold – really?!?

Da ist das Unternehmen gerade dabei, in einem einzigartigen Kraftakt, den Look seiner gesamten Betriebsoberfläche zu überholen, um sich von kitschigen Leder- und Filz-Texturen zu verabschieden – und dann ein güldenes iPhone? Dazu diese quietschbunten Plastik-Modelle! Ob die Polykarbonat-Dämpfe bei Apple-Chefdesigner Sir Jonathan Ive Spuren hinterlassen haben? Selten hat eine Firma derart konsequent mit dem Hintern wieder eingerissen, was man mühevoll über Jahre hinweg aufgebaut hat: Stil. Was als nächstes? Eine Swarovski-Autohalterung für den Russen-Ferrari?

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Formschöne Accessoires passend zum neuen Gold-iPhone

Sehen wir mal über die äußeren Geschmacksentgleisungen hinweg und schauen auf die inneren Werte des neuen Apple-Boliden, so wartet das iPhone 5s mit wenigen Neuerungen gegenüber seinem Vorgänger auf. Eine verbesserte Kamera und ein schnellerer Prozessor, so etwas sollte man bei einem neuen Referenz-Modell der Preisklasse 700-900 Euro voraussetzen dürfen.

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Die Bling-Kollektion

Golden Touch

Das eigentliche Killer-Feature, das tatsächlich die Fantasie anregt: der Fingerabdruck-Scanner. Kollegen, die das Gerät bereits in der Hand gehabt haben, sind begeistert von Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit dieser Smartphone-Neuheit: Einfach den Finger auf den Sensor legen, das Gerät identifiziert den Eigentümer und schaltet alle Funktionen frei. Über kurz oder lang könnte eine solche „Touch ID“ Bargeld und PIN-Codes ersetzen. Das Bezahlen von Fahrscheinen oder Parktickets via Handy; in Ländern wie Israel oder Skandinavien fast schon eine Selbstverständlichkeit.

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Mehr Individualität: neue Schutzhüllen

Der neue Gold-Standard

Wie es der Zufall will, hat Google sein Pay-Projekt Google Wallet just in dieser Woche neu ausgerollt. Wie Apple bietet der Konkurrent aus Mountain View nun seine App auch für Handys ohne NFC-Chip an (also quasi alle). Mit „Touch ID“ sowie „Passbook“ hat Apple die Nase im Rennen um das digitale Portemonnaie wieder vorn. Und so dürfte das neue iPhone am Ende, ob seiner Hässlichkeit, am Ende doch goldwert sein. Wer will, kann ja gleich noch eine Sonnenbrille mit dazu kaufen.

Frage: Wie gefallen Euch die neuen iPhones? Zugreifen? Um- oder aussteigen?

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27 Kommentare
  1. Christian Felber schreibt:

    Die Schlüsselworte sind enthalten: „Russen“ und „Svarovski“. Man mag es „champagnerfarben“ nennen, aber es bleibt – ein goldenes Handy.

    Vielleicht war der bisherige Designansatz einer bestimmten Klientel zu – sagen wir: Minimalistisch. ‚S derf halt scho a bisserl mehr sein!

    Bei mir löst das goldene 5s irgendwie „Fly Emirates“-Assoziationen aus, und mich wundern die jüngsten Designüberzeugungen aus Cupertino.

    • Früher stand APPLE mit seinem Design über der Weisheit „De gustibus non est disputandum.“ Dafür war es einfach zu perfekt.
      Mit dem goldenen 5S und dem bunten 5C hat man die Tür zum Durchschnittsscheißdreck geöffnet, da hilft auch kein exorbitant überzogener (Wucher-)Preis. Zukünftig wird sich also auch über die Produkte aus Cupertino trefflich (oder halt auch nicht) streiten lassen, was den Geschmack angeht.

  2. Petra schreibt:

    Ist nicht gerade der Fingerabdruck-Scanner das „Killer“-Feature zum echten Ausspionieren? Irgendwo muss ja ein Bild zum Fingerabdruck-Vergleich hinterlegt sein.
    Und über Geschmack läst sich bekanntlich nicht streiten, wie die Tausenden iPhone-Schutzhüllen schon lange beweisen.

    • Richard schreibt:

      Das mit dem Datenschutz ist ein so großes Thema, dass ich es leid bin, es hier noch mal anzureißen. Die Probleme liegen sprichwörtlich auf der Hand, bzw. auf dem Finger. Ungeachtet dessen ist die Technik als solches aber faszinierend. Ich bin davon überzeugt, wir werden in Zukunft noch viel mehr Bio-Sensoren in unserem Alltag erleben.

Willkommen!