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Hat Apple sein Mojo verloren?

Lange ist es her, dass ich über Apple gebloggt habe. Der Grund ist simpel: Es gab ja auch nichts zu berichten. Seit dem iPad vor 4 Jahren keine Wunder. Keine neuen Produktkategorien, mit dem Apple die Musik-, Publishing-, oder Telekommunikations-Industrie aufgemischt hat. Während Google wie zuletzt auf der Google I/O eine Innovation nach der anderen raushaut, ist es um das Unternehmen aus Cupertino still geworden. Der Tod von Steve Jobs und die immer lauter werdende Frage: Hat Apple tatsächlich sein Mojo verloren?

Nein – ganz im Gegenteil – sage nicht ich, sondern ein Mann, der das mit Sicherheit besser einschätzen kann: Horace Dediu, einer der faszinierendsten Apple-Experten, die ich kennengelernt habe. Horace war selbst lange Entwickler, hat als Analyst für Nokia gearbeitet und kennt die Mobile-Branche wie kein Zweiter. Mit seiner Firma asymco.com ist einer der Stars in der Analysten-Szene, vor allem wenn es um Apple geht. Wer ihn mal bei einem seiner iPad-navigierten-Vorträge auf der Bühne erlebt hat, weiß warum.

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Apple auf Selbstzerstörungs-Kurs

Horace und ich sind uns vor ein paar Wochen am Rande des Futuredays von Censhare begegnet. Während einer Pause haben wir uns angeregt über die Zukunft von Apple unterhalten. Dabei ließ der Amerikaner einen erstaunlichen Satz fallen, der mich seitdem nicht in Ruhe gelassen hat. Horace sagte: Um als Unternehmen innovativ zu sein und vor allem auch bleiben zu können, reicht es nicht, dich immer wieder neu zu erfinden. Du musst auch selbst  derjenige sein, der dich zerstört.

„Dich neu zu erfinden reicht nicht – Du musst auch derjenige sein, der dich zerstört.“

Ein Satz, der mich nicht losgelassen hat und über den ich mit Horace unbedingt weiter diskutieren wollte – in Form eines Skype-Cast. In diesem Gespräch (ich: München – er: New York) haben wir nicht nur über The Next Big Thing gesprochen, sondern auch über Apples Philosophie, die langfristige Ausrichtung des Unternehmens sowie die erst jetzt wirklich beginnende Post-Jobs-Era.

Über eine Stunde Apple als Audio oder Video

Damit nicht nur Microsoft und die NSA etwas von diesen Erkenntnissen haben, habe ich das gesamte Skype-Gespräch – in voller Länge (1 Stunde und 14 Minuten!) – als Video- und Audio-Stream hochgeladen.

Wenn Ihr Lust habt, schaut/hört mal rein und diskutiert mit mir hier im Blog weiter: Wird es Apple im Herbst gelingen, alle Kritiker Lügen zu strafen und die Konkurrenz alt aussehen zu lassen?

Wenn Ihr mehr von Horace lesen wollt, empfehle ich Euch sein Blogt auf Asymco.com, sowie seinen Podcast The Critical Path.

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12 Kommentare
  1. Micha schreibt:

    Klares Jain.
    Der Schwung ist gefühlt verloren gegangen. Gefühlt würde ich sagen, es fehlt ein Visinär der auch bereit ist es durchzupeitschen und auch mal unkonventionelle Wege zu gehen.
    Bisher past es.
    Bzgl Google: was hat denn Google präsentiert? Waporware? Glass ist quasie Tod. Wearables ? Hmm

    • Richard schreibt:

      Zu Google: Mit seinem selbstfahrenden Auto, der Navigations- und Übersetzungssoftware, ganz generell Android – das zum OS in sämtliche Lebensbereiche hinein ausgebaut wird. Dagegen ist iOS deutlich ins Hintertreffen geraten. Zum Visionär: Ganz Deiner Meinung. Wobei ich das Team um Tim Cook als recht smart einschätze. Vielleicht die einzige Chance, als Team den Spirit aufrecht zu erhalten. Ob das reichen wird? Nach diesem Herbst wissen wir mehr.

      • Christian Felber schreibt:

        Frei von jeglicher Fachkenntnis im IT-Business fällt mir nur Folgendes auf:
        Apple hat in den letzten ca. 15 Jahren mehrere „Revolutionen“ losgetreten. Nicht nur im Sinne schicker Hardware, sondern im Sinne einer kompletten Veränderung der Art und Weise, wie wir z. B. Musik, Filme und anderen Content konsumieren, erwerben und für uns verwalten. Für meine Begriffe durchaus zum Vorteil der Verbraucher. Hoch emotional besetzte Hardware wie das iPhone oder das iPad machten diese „Revolutionen“ physisch greifbar.
        Hieraus entstand nach meiner Wahrnehmung eine fast schon hysterische „Gimme more“-Haltung – nicht nur bei den berüchtigten Fanboys, sondern bei Anlegern, Analysten und auch „normalen“ Konsumenten. Daran war Apple selbst sicherlich auch zum Teil selbst schuld.
        Vielleicht ist die Frage aber weniger die nach der Konkurrenz zwischen Apple und Google, sonder eher die nach den Gründen für eine m. E. übersteigerte Erwartungshaltung der Öffentlichkeit. Erfolg und Funktion reichen nicht aus, es werden „magische Momente“ eingefordert. Paradoxerweise beobachte ich bei vielen Gelegenheiten, dass i-Produkt-User, dass von 100% der Möglichkeiten z. B. eines iPhones vielleicht 40-60% tatsächlich genutzt werden. Ich kenne User, die jedes Jahr das neueste iPhone anschaffen, und es tatsächlich nur zum gelegentlichen Telefonieren und für SMS benutzen.
        Natürlich kann das kein Argument zur Rechtfertigung von Innovationsstillstand sein. Allerdings mag sich ein Überdenken der Schwelle lohnen, jenseits derer wir bereits von „Stillstand“ sprechen.

  2. […] Thing” sowie die Apple-Philosophie. Wir haben den Clip im Anschluss für euch eingebunden. Hier gibt es das Interview auch in […]

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