‚2 prominente Spielerberater + 1 Anwalt diskutieren seit 15 Minuten einen Ballack-Transfer zum HSV‘ – mit Tweets wie diesem hat alles angefangen. Twitter-Nutzer sachark, alias Sachar Kriwoj saß im ICE zwischen Hamburg und Berlin. Am Nachbartisch drei Männer, die offenbar einen Mega-Deal diskutierten. Blöd: Kriwoj hatte ein Handy dabei und er wusste damit umzugehen…

Vergessen wir mal Michael Ballack. Nach meinem Gespräch mit Sachar Kriwoj wurde mir erst so richtig klar, welche Macht diese Technologie tatsächlich darstellt. Nicht nur in Iran – sondern hier bei uns, unmittelbar vor der Haustür. Durch Handy-Kamera und Twitter ist unsere Welt nochmal ein gewaltiges Stück enger geworden. Privatsphäre wird Luxus, wo immer wir uns aufhalten: wir sind umzingelt von potentiellen Papparazzi!

Der meistgenutzte Fotoapparat weltweit stammt schon lange nicht mehr von Canon oder Nikon – sondern von Nokia. Das neue iPhone mit Video-Upload direkt aus dem Telefon soll angeblich zu einem Zuwachs der täglichen Video-Eingänge bei YouTube von 400% geführt haben. Das Private wird öffentlich, Empfänger werden zu Sendern. Wie twitterte Gunnar Bender erst kürzlich: ,Durch Twitter wird jeder Einzelne zum Medium. … Aus Massenmedien werden Medienmassen.‘ Wer das nicht begreift, hat eigentlich schon verloren. Gerade wir Medienprofis sollten schlauer sein. Manchmal handelt es sich bei den Spatzen, die eine Story vom Dach herunter pfeiffen nämlich doch um keine Enten.

Wenn wir nicht lernen, Soziale Netzwerke in unser Recherche-Handwerk zu integrieren, werden in Zukunft immer mehr Züge ohne uns abfahren.

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