Im Fußball mögen wir Weltspitze sein – aber in den Sozialen Netzwerken spielt Deutschland allenfalls in der Kreisklasse. Die Euro 2012 hat gezeigt: Das nächste große Fußball-Turnier wird im Netz entschieden!

Fußball ist ein Mannschaftssport. Deshalb schaut man große Turniere schon lang nicht mehr allein zuhause vor dem Fernseher, sondern unter freiem Himmel im Rudel. Public Viewing ist aus unserer Event-Gesellschaft kaum noch wegzudenken, genau so wenig wie die dämlichen Auto-Korsos nach dem Spiel. 500.000 Menschen allein auf der Berliner Fan-Meile. Da geraten selbst hartgesottene Sport-Verweigerer wie ich in Zugzwang.

Zum Glück gibt es das Internet! Über die Sozialen Netzwerke lassen sich alle EM-Spiele zusammen mit wildfremden Leuten anschauen – und zwar gemütlich vom Wohnzimmersessel aus! „Social Viewing“ nennt sich das, wenn man sich mit seinen Facebook-Freunden oder Twitter-Followern zum gemeinsamen Fußballschauen im Netz verabredet.

Elf Freunde sollt Ihr sein, heißt es auf dem Fußballplatz. Doch was sind schon elf Freunde in Anbetracht von über 900 Millionen potentiellen Bekanntschaften bei Facebook?

„Gute Freunde soll niemand trennen“ wusste schon der Kaiser, was natürlich eine stabile Internet-Verbindung voraussetzt. Zur Sicherheit hat sich der Franz (der Echte) jetzt auch bei Twitter angemeldet. Einen seiner ersten öffentlichen Tweets richtete @Beckenbauer an seinen „brother“ @Pele. Der antwortete prompt: „God bless Der Kaiser“.

Die Brasilianer – gegen die sind wir Deutsche in den Social Networks Kreisklasse. Nach den USA ist Brasilien Vize-Meister bei Twitter. Deutschland liegt abgeschlagen auf Platz 18. In Worten: Achtzehn! Fans, Sportfreunde – das können wir unmöglich auf uns sitzen lassen!
Wenn wir uns bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien nicht bis auf die Knochen blamieren wollen, müssen wir uns reinknien: Befreundungsgeld für Mütter, die ihre Kinder von zuhause aus via Facebook erziehen. Staatlich subventioniertes Twittern; wer mehr als 1000 Follower hat, muss weniger Steuern zahlen.

Die nächste WM wird nicht auf dem Rasen entschieden sondern im Netz. Und wer will, kann sich hinterher an dem virtuellen Auto-Korso beteiligen – auf Google-Maps. Das wird ein Spaß!

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4 Kommentare
  1. Peter Hack schreibt:

    Ich hoffe das war Satire, die ich nicht verstanden habe…

  2. Dass die Brasilianer so eine Twitter-Nation sind, hätte ich im Leben nie gedacht. Und ja- wir deutschen müssen wirklich mehr Social-Active werden wenn man das ganze so betrachtet. Aber in 2 Jahren ist der Trend aus den USA sicher auch bei uns angeschwommen über den Ozean & dann wird sicherlich wie blöde getwittert & Co. Danke für den gelungenen Artikel & ich habe die Satire durchaus verstanden.. :-)

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