Lange Zeit war ich einer Illusion erlegen, die da lautete: mehr ist mehr. Je mehr technische Geräte ich besitze, umso glücklicher bin ich. Doch dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag.

Ich liebe Technik. Zuhause auf meinem Couchtisch liegt nicht nur eine Fernbedienung sondern 7 ! Mit so einer Fernbedienung in der Hand fühle ich mich wie ein Zauberschüler mit seinem Zauberstab: Ein Knopfdruck hier, ein Knopfdruck da – Fupp! – und mein Fernseher, der Bluray-Player und meine 5.1 Dolby Surround Anlage erwachen zum Leben. Mehr Technik. Mehr Knöpfe. Mehr Magie. Nimm das, Harry Potter!

Mehr Technik, mehr Glück? Gemessen an meiner letzten Stromrechnung müsste ich der glücklichste Mensch der Welt sein. Allein: ich bin es nicht. Ist dieser ganze Technik-Schnickschnack wirklich notwendig, machen Computer, Smartphones und HD-Fernseher wirklich glücklich? Die Erleuchtung kam sprichwörtlich schlagartig. Gerade war ich dabei, unter meinem Schreibtisch die dritte Zehner-Steckerleiste anzuschließen (wer bitteschön kommt heutzutage mit auch nur 20 Stromanschlüssen aus?), da bekam ich eine gewischt und die Sicherung flog raus. Ein Moment, der mein Leben für immer ändern sollte!

Auf einmal erkannte ich, was über all die Jahre falsch gelaufen war: Wer in der Welt braucht 30 Steckdosen, 7 Fernbedienungen? Plötzlich begriff ich, was ich lange Zeit nur für einen weltfremden Spruch hielt: weniger ist mehr. Ich spürte: Mein Leben musste sich von Grund auf ändern. Ich verlor keine Sekunde und ging mit einem meiner drei Laptops sofort online: Da gibt es eine neue, programmierbare Fernbedienung, mit der ich meine anderen sieben Fernbedienungen fernbedienen kann! Die Zehner-Steckerleisten habe ich gegen 3 Achter-Hochsicherheitsdosen ersetzt. 6 Steckplätze weniger – dafür geprüfter Schutz gegen Stromschläge.

Seitdem ich „Weniger ist mehr“ zu meiner neuen Lebensmaxime erklärt habe, bin ich ein neuer Mensch. Mein letzter Glückskauf: ein Geräusche unterdrückender Kopfhörer. Sieht aus wie ein gewöhnlicher Kopfhörer, ist aber vollgestopft mit Technik, die weniger unerwünschte Geräusche ans Ohr lassen. Das funktioniert so gut, dass ich sie immer häufiger auch so trage, ohne dasss ich damit Musik höre. Im Großraumbüro zum Beispiel oder im Flugzeug, bei nervtötenden Durchsagen: Stille! Auch zuhause, wenn ich mal Ruhe von der Familie haben will: Ein Knopfdruck – und unerwünschte Elemente nehme ich gar nicht mehr wahr. Tatsache: Weniger ist mehr. Gleich mal schauen, ob es sowas auch für Brillen gibt.

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11 Kommentare
  1. olafkolbrueck schreibt:

    Da gab es doch einmal diese wunderbare Brille aus „Per Anhalter durch die Galaxis“, die sich bei Gefahr verdunkelte. Gibt es dafür eigentlich schon ein Kickstarter-Projekt? Ansonsten empfehle ich für den Übergang den gut sortierten Fachhandel: http://www.reitshop24.de/Fahrsport/Scheuklappen/index.html

    • Marcel Silhard schreibt:

      PAL-Brille hieß die…
      Problem anderer Leute, gibt es noch nicht in unserem Sonnensystem zu kaufen.

  2. Marcel Silhard schreibt:

    Welchen Kopfhörer hast du dir zugelegt? Sennheiser? Bose?
    Ich bin schon am Suchen, konnte mich aber bisher nicht entscheiden.

    • Patrick schreibt:

      Das würde mich auch interessieren.

    • Richard schreibt:

      Hallo Marcel – ich habe mir die Bose QC15 Kopfhörer (Affiliate Link) geleistet. Bonzen-Teil, ja, aber ich habe 2 Jahre gewartet (und gespart) und bereue den Kauf NICHT. Ich reise sehr viel – und die gewonnene Ruhe, die ich damit im Flugzeug, am Gate und im Zug habe, ist den Luxus-Aufschlag absolut wert! Dazu eine tolle, wertige Tasche und Stecker-Adapter. Ich bin sehr zufrieden.

Willkommen!