Schnell. Sicher. Anonym. Hätte Uli Hoeneß mal in Bitcoins investiert. Ein Zahlungssystem für Zocker, an dem sich die Steuerfahnder die Zähne ausbeißen. 

big-bitcoins

Steuer-CDs und Zypern-Krise haben dazu geführt, dass Millionäre vermehrt ihr Geld von den Südsee-Inseln und aus der Schweiz abziehen und stattdessen in alternative Werte fliehen: in Bitcoins zum Beispiel.

Bitcoins (BTC) ist eine neuartige Form von Geld, das nur im Computer existiert. Weder gibt es Scheine, Münzen oder sonst irgendetwas, was das Finanzamt bei einer Hausdurchsuchung finden könnte. Es gibt keine Seriennummern und auch sonst keine Möglichkeit, ein Bitcoin einer bestimmten Person zuzuordnen. Bei Bitcoins handelt es sich um eine rein virtuelle Währung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie auf einem völlig anderen Konzept basiert, als traditionelle Zahlungsmittel.

Bitcoins bestehen aus komplexen Rechenaufgaben, die über einen vorgegebenen Zeitraum von Computern rund um die Welt errechnet werden. Diese Prozessorleistung bildet die Grundlage der Bitcoins. Den Erschaffungsprozess neuer Münzen bezeichnet man als „Schürfen“. Der Vorteil von Bitcoins: Sie gelten als fälschungssicher und im Gegensatz zu traditionellen Geldgeschäften erfolgt der Transfer schnell, anonym und nahezu kostenlos.

Die Ursprungsidee der Bitcoins geht auf die 70er Jahre zurück. Realisiert wurde sie 2009 mit der Einrichtung des ersten Bitcoin-Kontos. Seitdem haben immer mehr Geschäfte Gefallen an der Idee gefunden und akzeptieren Bitcoins als Zahlungsmittel. Der Legende nach soll es sich bei der ersten Transaktion um den Kauf zweier Pizzen zum Preis von 10.000 BTC gehandelt haben.

Das Problem an dieser neuen „krisensicheren“ Weltwährung: Weil sie sich noch in der Entstehung befindet, unterliegt sie heftigen Kursschwankungen. Ein weiterer Schwachpunkt: Während Bitcoins selbst nicht gehackt werden können, sind die Schlüssel zum Bitcoin-Konto überaus anfällig für Hacker. Unbekannten war es erst vergangene Woche wieder gelungen, die E-Mail-Konten von 12 Bitcoin-Besitzern zu knacken. Die Folge: Bitcoins mit einem aktuellen Gegenwert von rund 38.000 Euro – futsch!

Ob sich Bitcoins durchsetzen, hängt letzten Endes vom Vertrauen ab, das man dieser Währung entgegen bringt. Schon oft sind Experimente mit virtuellen Währungen gescheitert, weil die Menschen früher oder später spürten, dass ihr Geld durch keinerlei realen Werte gedeckt war. Also quasi ähnlich wie der Euro.

Wer von Euch hat Bitcoins? Spielt Ihr mit dem Gedanken, ein Konto anzulegen? 

Zum Thema: Apple, Google & Co: Die Offshore-Tricks der Online-Giganten

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11 Kommentare
  1. Ugo Arangino schreibt:

    Ich habs mal versucht, wollte aber kein richtiges Geld invertieren und habe daher auf einem anderen Rechner 2 Tage ein Miner laufen lassen, nachdem sich nix geändert hat habe ich es gelassen. Auch fände ich als Einstiegshürde, dass man erstmal paar stunden irgendwelche Basisdaten laden musste. Oder habe ich was falsch gemacht?

    • Alvar schreibt:

      @Ugo:
      Das Synchronisieren der vollständigen Blockchain ist nicht zwangsläufig nötig, da diese ja im vollständigen Netzwerk asynchron vorhanden ist. Lediglich der Standard-Bitcoin-Client (und dessen QT-Version) erfordern diese zwangsläufig. Jedoch gibt es auch andere Clients, welche nicht zwangsläufig die gesamte Blockchain (bei mir lokal 8,3 GiB; Stand: gestern Abend, halb 10) benötigen, da diese auf externe Quellen zugreifen.

      @OP:
      Ich selber nutze Bitcoins schon seit einer geraumen Zeit und mit stets schwankenden Gefühlen.

      Obwohl die Währung vollständig dezentral operiert, orientiert sich der Marktpreis vollständig an dem aktuellen USD/BTC-Preis der Handelsbörse MtGox, welche – besonders in letzter Zeit – unter starkem DDoS steht. Ebenfalls verhindern die Betreiber eine Kursmanipulation in Form von sehr vielen kleinen Zahlungen nicht. So kann der Kurs sehr schnell scheinbar nach unten gedrückt werden. Da es leider immer genug Leute gibt, dessen Nerven scheinbar aus Spinnenfäden bestehen, verkaufen diese dann auch ihre Coins und drücken damit dann wirklich den Preis.
      Falls eine Währung – von Idee und Umsetzung her – auf eine dezentrale Ideologie setzt, dann darf der Preis nicht von einem Marktplatz abhängen. Dieses Monopol, welches MtGox besitzt, ist in meinen Augen das aktuell größte Problem der Bitcoins.

      Diese Unsicherheiten sind jedoch leider in einem so instabilen Markt nicht zu verhindern. Es kommt darauf an, ob man sich von solchen lächerlichen Versuchen der Sabotage verrückt machen lässt oder dem „inoffiziellen Leitspruch“ >in crypto we trust< folgt. Ich für meinen Teil habe dort meine Entscheidung getroffen und vertraue dem Netzwerk, welches in meinen Augen um ein Vielfaches sicherer ist als die EZB oder vergleichbare Institutionen.

      Jedoch wird in letzter Zeit neben dem BTC auch der LTC (Litecoin) stetig interessanter. Dort bin ich aktuell am überlegen, ein paar BTCs zu investieren. Da es jedoch viele Forks der Bitcoin- Software – mit verschieden schönen Ideen gibt – bleibt nur abzuwägen (oder eher zu raten), welche Erfolg erzielen wird.
      Wie heißt es so schön: You can go rich or you can go home.

      • Richard schreibt:

        …or you can go broke. ;-)

  2. vera schreibt:

    Hab es auch für WIN geladen (1 Tag, DSL Marke Sparta), minen kann ich wohl mit meiner Leitung vergessen. Wollte es aus Neugier mal ausprobieren. Fazit: Software ist bei mir auf dem Rechner und schläft da vor sich hin.

    @Alvar
    http://gutjahr.biz/2013/04/bitcoins/#comment-36926
    Danke für die Hinweise, hilfreich sowohl zum Procedere als auch zum Denken.

Willkommen!